Alles rund um Einmachgläser

Einmachgläser

Beim Einkochen und Einmachen machst Du Lebensmittel in Gläsern haltbar. Dabei gibt es viele verschiedene Gläser in unterschiedlichen Größen und Formen. Man spricht dabei meist von Einmachgläsern, auch wenn viele davon ebenfalls zum Einkochen verwendet werden. Das Haltbarmachen im Glas wirkt u.a. weil das Lebensmittel luftdicht verschlossen wird. In diesem Artikel stelle ich Dir die gängigsten Einmachgläser vor und zeige Dir wofür Sie gut geeignet sind.

Welche Arten von Einmachgläsern gibt es?

Schraubgläser

Klassische Schraubgläser verfügen über ein durchgängiges Gewinde am Glashals und im Deckel. Den Deckel dreht man daher mehrere Male bis er festsitzt. Beim Einkochen dehnt sich das Einkochgut aus und die im Glas vorhandene Luft muss entweichen, damit nach dem Abkühlen ein Vakuum enstehen kann. Wenn der Deckel einen Dichtungsring hat, kann das Glas auch zum Einkochen verwendet werden. Mein Glas im Bild hat keine Dichtung und kann deshalb nicht dafür verwendet werden.

Schraubverschlüsse nutze ich nur bei Flaschen, die ich z.B. zum heiß einfüllen von Sirup verwende.

Twist-off-Gläser

Schraubgläser und Twist-off-Gläser werden oft synonym verwendet. Schaut man sich das Twist-off-Glas genau an, stellt man fest, dass es hier kein durchgängiges Gewinde gibt. Der Deckel hat Nocken und das Glas mehrere Stege. Wenn man das Glas verschließt, reicht ca. eine Viertelumdrehung aus. Die Nocken am Deckel halten sich dann an den Stegen. Dabei sitzt der Deckel jedoch nicht so fest auf wie das Schraubgewinde beim Schraubglas. Twist-off-Gläser sind deshalb ohne Vakuum nicht auslaufsicher und nicht zum Transportieren geeignet.

Twist-off-Gläser sind meine typischen Marmeladengläser. Ich nutze sie aber nur bei Lebensmitteln, die ich aufgrund ihrer Säure einmachen kann.

Drahtbügelglas

Drahtbügelgläser

Drahtbügelgläser gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Charakteristisch ist, dass Deckel und Glas mit einem Bügel miteinander verbunden sind. Bügelgläser sind im Handel mit unterschiedlichen Deckeln und Dichtungen erhältlich. Gläser mit Keramikdeckel kannst du überhaupt nicht zum haltbar machen nutzen. Auch Bügelgläser mit Silikondichtung kannst du grundsätzlich nicht zum einkochen und einmachen verwenden. Denn das Material kann sich nicht festsaugen, im Glas entsteht also kein Vakuum. Nur Bügelgläser mit Gummidichtung sind dafür geeignet.

Drahtbügelgläser haben jedoch eine grundsätzliche Schwäche. Die Gläser haben durch ihre Art der Konstruktion einen sehr großen Kopfraum. Wenn Du also z.B. Marmelade heiß einfüllst und das Glas verschließt, hast du eine verhältnismäßig große Menge Luft im Glas. Damit steigt das Risiko, dass die Wärme der Marmelade nicht ausreicht um den großen Bereich auf über 80 ° C zu erwärmen und deine Marmelade später schimmelt.

Auch der Bügel der Glaskörper und Deckel miteinander verbindet ist nicht fürs Einkochen gemacht. Denn er wird meist aus verzinktem Stahl hergestellt und läuft bei langem Wasserkontakt an. Zum Einkochen sind sie deshalb nicht geeignet. Ich nutze Drahtbügelgläser deshalb nur für trockene Vorräte wie Reis, Zucker oder Hülsenfrüchte. Aber auch zum Einlegen oder Likör ansetzen sind hervorragend geeignet.

Weck-Gläser

Weckgläser

Technisch gesehen handelt es sich bei Weck-Gläsern nicht um Einmach-, sondern um Einkochgläser. Weckgläser kannst du also perfekt zum Einkochen deiner Lebensmittel verwenden. Die Gläser bestehen aus folgenden Komponenten: Glas, Deckel, Einkochring und Federklammern. Seit ihrer Markteinführung im Jahr 1900 hat sich dabei immer wieder etwas an der Form der Gläser und vor allem des Deckels verändert. Das Prinzip dahinter ist jedoch bis heute gleich geblieben. Heute vertreibt Weck die sogenannten Rundrandgläser. Aber auf Flohmärkten findet man auch heute noch viele der alten Modelle wie Flachrandgläser oder Rillengläser.

Deckel_Einkochring

Die Besonderheit beim Rundrandglas ist der vertiefte Deckel. Er ragt in das Glas hinein. Auf diese Weise kannst Du das Glas sehr hoch befüllen und es verbleibt nur ein ganz kleiner Raum mit Luft. Um das Glas zu verschließen, legst Du den Einkochring auf den umlaufenden Rand auf der Unterseite des Deckels. Mit der Dichtung nach unten, legst du den Deckel nun auf das Einkochglas. Der Deckel liegt dabei nur lose auf. Jetzt befestigst du ihn mit zwei Einkochklammern, am besten auf gegenüberliegenden Seiten.

Während des Einkochens entsteht im Glas Überdruck. Die beiden Klammern sorgen dafür, dass Luft und Dampf nach außen entweichen können, aber im Gegenzug kein Wasser nach innen gelangen kann. Nach dem Einwecken muss das Glas langsam auskühlen. Dabei entsteht dann das Vakuum. Durch den Außendruck sitzt der Deckel fest auf dem Weckglas und du kannst die Federklamern abnehmen. Ich koche grundsätzlich nur mit Weckgläsern ein und habe deshalb eine große Sammlung an Rundrandgläsern.

Worauf muss ich bei Einmachgläsern achten?

Egal welchen Glastyp du zum einwecken oder einmachen verwendest, achte immer darauf, dass deine Gläser sauber und unbeschädigt sind. Überprüfe deshalb jedes Mal ob der Rand deiner Gläser intakt ist und keine Sprünge sichtbar sind. Auch die Deckel solltest du sorgfältig auf kaputte Stellen überprüfen. Macken sind leider nicht immer gleich zu erkennen. Die liebe Steffi vom Youtube-Kanal „Steffi kocht ein“ hat dazu ein tolles Video gemacht und zeigt wann man einen Twist-Off-Deckel nicht mehr verwenden sollte. Im Zweifel also lieber einmal mehr den Deckel durch einen neuen austauschen. Denn es gibt nichts ärgerlicheres wenn dein Lebensmittel wegen eines kaputten Deckels verdirbt.

Weckglas

Bei Gläsern, die Du mit einem Dichtungsring verwendest, musst Du neben dem Glas und dem Deckel auch den Dichtungsring überprüfen. Gummis werden nach mehreren Einkochvorgängen gerne mal porös und schließen dann nicht mehr luftdicht ab. Sie müssen also ersetzt werden, genau wie ausgeleierte Exemplare.

Wie sicher sind Einmachgläser?

Wie Du bereits gelesen hast, sind nicht alle auf dem Markt als Einmachgläser verkauften Produkte auch wirklich zum Einmachen oder Einkochen geeignet. Ich verwende in meiner Küche genau zwei Typen von Gläsern. Twist-off Gläser für Konfitüren, Säfte und Sirup. Sobald mein Einkochtopf zum Einsatz kommt, setze ich auf Einkochgläser von Weck. Und das hat einen ganz einfachen Grund: sie ermöglichen sicheres Einkochen.

Ob der Inhalt eines Glases in Ordnung ist, hängt maßgeblich davon ab, ob das Vakuum intakt ist. Bei Twist-off- und Schraubgläsern erkennst du das am knackenden Geräusch, wenn Du den Deckel öffnest. Das ist schon ganz gut und bei unkritischen Lebensmitteln mit genügend Säure auch ausreichend. Bei Gemüse, Suppen oder anderen, besonders eiweißreichen Gerichten, gehe ich persönlich lieber auf Nummer sicher und verwende ausschließlich Weckgläser. Denn bei diesen Gläsern kann ich schon im Vorratsschrank erkennen, ob das Vakuum noch intakt ist. Zeigt die Lasche des Einkochrings nach unten, ist das Glas verschlossen. Zusätzlich kann man noch die Deckel-Probe machen. Dazu hebst du das Glas ganz vorsichtig am Deckel hoch. Liegt der Deckel nur lose auf, ist das Einkochgut verdorben. Sitzt der Deckel so fest auf, dass ich das ganze Glas hochheben kann, ist alles in Ordnung.

Welche Glasgrößen machen Sinn?

Gläser und Flaschen zum Einkochen und Einmachen gibt es heute in unzähligen Formen und Größen. Welche dabei Sinn machen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  1. Welche Art von Lebensmittel möchtest Du haltbar machen?
  2. Handelt es sich z.B. eher um ein Hauptgericht, eine Beilage oder eine würzige Sauce?
  3. Wird das Einkochgut sofort verbraucht oder nach dem öffnen weiter im Kühlschrank gelagert?
  4. Für wie viele Personen ist der Glasinhalt gedacht?

Bei manchen Gerichten, wirst du auf Anhieb die richtige Menge finden. Bei manchen musst Du es einfach ausprobieren Zur Orientierung vielleicht noch ein paar Beispiele wie ich es handhabe.

  • Kuchen und Brot koche ich in Weck Sturzgläsern ein. Nur aus dieser Form bekommst Du den Inhalt auch wieder gut raus. Die 580 ml Variante reicht für 2 Erwachsene.
  • Marmeladengläser nutze ich in zwei Größen: 400 ml und 230 ml. Das kleinere Glas ist eine schöne Größe zum verschenken.
  • Kartoffeln wecke ich entweder in 3/4 l Sturzgläser oder 1 l Tulpengläser ein. Das ist eine gute Menge als Beilage für 2 Erwachsene und 2 kleine Kinder.
  • Würzsaucen wie mein Barbecue Rhabarber Ketchup oder Ingwer Chili Sauce fülle ich am liebsten in möglichst kleine Flaschen. Ideal finde ich 200 – 250 ml damit die Saucen nach dem Öffnen möglichst schnell aufgebraucht werden.

4 Kommentare zu „Alles rund um Einmachgläser“

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