Bärlauch pflanzen und ernten

Bärlauch pflanzen

Wenn die Tage im März länger werden, beginnt endlich wieder die Bärlauchzeit. In lichten Wäldern wachsen dann riesige, grüne Teppiche, die schon von Weitem einen feinen Knoblauchduft verströmen. Die Verwandtschaft zum Knoblauch lässt sich also nicht leugnen. Doch wusstest du, dass du Bärlauch auch ganz einfach im Garten pflanzen kannst? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du dafür wissen musst.

Ansprüche an Standort & Boden

Bärlauch gedeiht am besten an einem Standort, der seinen natürlichen Lebensbedingungen im Wald nachempfunden ist. Stell Dir vor, Du wanderst durch einen lichten Laubwald. Das Sonnenlicht fällt sanft durch die Blätter der Bäume, der Boden ist feucht und bedeckt mit einer dicken Schicht aus Laub und Humus. Genau so ein Plätzchen wünscht sich der Bärlauch auch in Deinem Garten.

Im Schatten

In Anlehnung an seinen natürlichen Lebensraum im Wald, sind halbschattige Standorte für den Bärlauch ideal. Halbschattig bedeutet, dass er z.B. nur morgens oder Abends Sonne abbekommt. Lediglich direkte Sonneneinstrahlung während der Mittagsstunden solltest du vermeiden, da diese den Bärlauch austrocknen kann. Der Boden sollte also durch den stundenweisen Schatten schön feucht bleiben.

Gute Standorte um Bärlauch im Garten anzupflanzen sind deshalb z. B. Plätze unter Bäumen und Sträuchern, an Gehölzrändern oder auf der Nordseite des Gartens. Meine Bärlauchpflanzen habe ich am Rand einer großen Sträucherhecke gepflanzt.

Der ideale Boden

Bärlauch mag es gerne locker und durchlässig, dann fühlt er sich pudelwohl. Der Boden ist idealerweise nährstoffreich und humos. Dies erreichst du indem du das Beet mit Kompost vorbereitest. Im Herbst kannst du den Boden mit Laub mulchen. So hält sich die Feuchtigkeit besser und du förderst die Humusbildung. Achte darauf, dass der Boden während der Wachstumsphase immer schön feucht bleibt. Staunässe solltest Du allerdings vermeiden.

Wann und wie kann man Bärlauch pflanzen?

Bärlauch-ernten

Um Bärlauch in deinem Garten anzusiedeln gibt es zwei gute Zeitpunkte im Jahr: im Herbst und im Frühjahr. Dabei kommt es darauf an, ob du den wilden Knoblauch aus Samen ziehen möchtest oder vorgezogene Pflänzchen einpflanzen möchtest. Die beiden Alternativen stelle ich Dir gleich im Einzeln vor.

Bärlauchpflanzen kaufen

Die einfachste Methode ist es kleine, vorgezogene Bärlauchpflanzen zu kaufen und einzupflanzen. Die Setzpflanzen findest du im Frühjahr in vielen Gärtnereien und du kannst sie auch in einigen Gartenonlineshops (Unbeauftragte Werbung) bestellen. Am ausgewählten Ort kannst du Bärlauch dann im März pflanzen. Dazu nimmst du die Pflanze aus dem Töpfchen und setzt sie in ein 8-10 cm tiefes Loch ein. Zwischen den einzelnen Pflanzen solltest du ca. 20 cm Abstand halten. Bärlauch ist mehrjährig und vermehrt sich in der Regel sehr stark, so dass der freie Platz schnell zugewachsen ist.

Bärlauch aussäen

Ob Du lieber vorgezogene Bärlauchpflanzen oder Saatgut (Unbeauftragte Werbung) kaufst, ist natürlich reine Geschmackssache. Allerdings benötigst Du beim aussäen etwas Geduld. Bärlauch zählt zu den Kaltkeimern. Das bedeutet, dass die Samen erst keimen, nachdem sie einen Kältereiz durchgemacht haben. Sie benötigen also mindestens eine Frostperiode zum Austreiben. Es kann also zwei bis drei Jahre gehen, bis du die ersten grünen Blätter ernten kannst.

Aussäen solltest du Bärlauch am besten ab Oktober, damit der Samen über den Winter genug Kälte abbekommt. Viele Saatgutanbieter geben an, dass du bis in den Februar oder März hinein aussäen kannst. Ich würde Dir in diesem Fall aber dazu raten, die Samen für 4 Wochen im Kühschrank aufzubewahren, bevor du aussäst.

Säe die Bärlauchsamen 1-2 cm tief und mit einem Abstand von ca. 15 cm. Zwischen den Reihen solltest du etwa 20 cm Platz lassen. Drücke die Erde anschließend leicht an und gieße alles.

Bärlauch vermehren

Bärlauch ist eine mehrjähriges Wildkraut, das sich durch die Blüte gut selbst aussamt. In den ersten Jahren nach der Anpflanzung solltest Du nur einzelne Blätter von jeder Pflanze ernten. So lässt du ihm Zeit sich zu vermehren und kannst später von einer reichhaltigen Ernte profitieren. Möchtest du vermeiden, dass sich der Bärlauch unkontrolliert versamt, schneidest du einfach die Blüte ab.

Bärlauch durch Teilung vermehren

Eine weitere Alternative um Bärlauch im Garten anzusiedeln ist es, bestehende Pflanzen zu teilen. Vielleicht kennst Du ja jemanden, der seinen Bärlauch etwas ausdünnen möchte? Die Methode ist aber auch gut geeignet, wenn dein Bärlauch nach ein paar Jahren sehr dicht gewachsen ist und du ihn an anderen Stellen ansiedeln oder weitergeben möchtest.

Der ideale Zeitpunkt um den Bärlauch auf diese Weise zu vermehren ist in den Wochen direkt nach der Blüte. Je nachdem wann der Bärlauch bei Dir blüht, ist dies zwischen April und Anfang Juni. Die Bärlauchzwiebeln wurzeln recht tief, deshalb solltest Du sie auf keinen Fall einfach rausziehen, sondern mit einem Spaten vorsichtig ausgraben. Versuche dabei die Blätter nicht zu beschädigen, denn die sind für den Neuaustrieb wichtig. Teile die ausgestochenen Stücke vorsichtig und pflanze sie umgehend an der neuen Stelle ein. Achte darauf, dass sie am neuen Ort genauso tief in der Erde stehen, wie zuvor.

Kann ich Bärlauch auch im Topf pflanzen?

Bärlauch kannst du natürlich nicht nur in Beeten anpflanzen, sondern auch in Töpfen oder Hochbeeten anbauen. Dabei ist es aber umso wichtiger, dass du sehr auf den Standort achtest. Auf der sonnigen Terrasse wird das Wildkraut im Topf schnell eingehen, weil es die Feuchtigkeit nicht gut halten kann. Deshalb solltest du für Topf und Hochbeet eher einen schattigen Standort aussuchen und sicherstellen, dass du den Boden immer gut feucht hälst. In einem Hochbeet kannst du auch fetwas höher wachsende Pflanzen daneben setzen und so für Schatten sorgen.

Bärlauch pflegen und ernten

Am richtigen Standort ist eine besondere Pflege nicht notwendig. Hauptsache der Boden bleibt schön feucht. Im Herbst kannst Du den Bärlauch noch mit einer Schicht Laub mulchen. Dann ist er ausreichend versorgt und du unterdrückst das Unkraut.

Damit du reichlich Bärlauch ernten kannst, solltest du dich in den ersten Jahren sehr zurückhalten beim ernten. Lass am besten pro Pflanze mindestens drei Blätter stehen. So schonst du die Pflanze, damit sie genug Kraft für den Neuaustrieb hat. 

Verwende die saftig, grünen Blätter möglichst frisch. Denn sie werden schnell welk und verlieren dabei ihren intensiven Geschmack. Ernte also besser immer nur kleine Portionen, die die auch direkt verwendest. Ernten kannst du je nach Standort zwischen März und Mai. Sobald die ersten Blüten erscheinen, endet die Erntezeit dann langsam. Denn das Aroma nimmt dann stark ab und die Blätter werden leicht faserig

Und was machst du nun mit dem selbst angebauten Bärlauch? Wie wäre es mit selbstgemachtem Bärlauchsalz oder vielleicht lieber leckere Bärlauchnudeln? Viel Spaß beim ausprobieren!

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