In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, so wenige verarbeitete Lebensmittel wie möglich zu kaufen. Tomatenmark ist eines der wenigen, dass regelmäßig in meinem Einkaufswagen landet. Nachdem ich im vergangenen Jahr einen Artikel über Schimmelpilzgifte in Tomatenmark gelesen habe, war ich auf der Suche nach einer Alternative. Deshalb habe ich überlegt, wie ich den konzentrierten Tomatengeschmack selbst herstellen kann. Dabei sind mir zwei Möglichkeiten eingefallen: Tomaten dörren oder stark einreduzieren lassen. Mir ist bewusst, dass es noch ein bisschen dauert, bis die sonnengereifte Tomaten wieder Saison haben. Deshalb habe ich mich zunächst für getrocknete Tomaten als Tomatenmarkersatz entschieden. Im Sommer möchte ich dann die zweite Variante ausprobieren.
Tomaten dörren
Für mein Experiment habe ich 1 kg kleine Romatomaten verwendet. Die Tomaten habe ich gewaschen und geviertelt. Anschließend habe ich sie gleichmäßig auf die Dörrgitter meines Dörrgerätes verteilt. Bei 60 ° habe ich die Tomaten ca. 8 Stunden trocknen lassen. Die Tomaten sind fertig, wenn sie komplett durchgetrocknet und damit ganz knackig sind. Je nach Größe und Dicke des Dörrgutes, kann die Zeit durchaus etwas variieren. Also am besten einfach testen, ob sie schon schön knusprig sind.
Wenn die Tomaten gut durchgetrocknet sind, kannst du sie z.B. in einer Gewürzmühle fein mahlen. Das getrocknete Tomatenpulver bewahre ich in luftdicht verschlossen in einem Glas auf. In ein Glas abgefüllt, hält sich der Tomatenmarkersatz mehrere Monate. Voraussetzung ist jedoch, dass die Tomaten wirklich gut durchgetrocknet waren. Aus einem Kilogramm frischen Tomaten habe ich knapp 100 g getrocknete erhalten.
Wie verwende ich den Tomatenmarkersatz?
Jetzt fragst du dich bestimmt, wie Du Tomatenpulver als Tomatenmarkersatz verwenden kannst. Das geht ganz einfach. Je nach Anwendungsfall verwende ich es in Pulver- oder flüssiger Form. Für meine selbstgemachte Pizza rühre ich das Tomatenpulver z.B. mit etwas Wasser an. Würze es mit Salz und Pfeffer sowie Kräutern wie Oregano und Basilikum und schon hab ich die perfekte Sauce für die Pizza. Aber auch in Saucen verwende ich es gerne zur Aromatisierung. Dabei reicht in der Regel die Pulverform aus.
Fazit
Getrocknete Tomaten sind schon mal ganz gut als Tomatenmarkersatz geeignet. Geschmacklich find ich es gut. Allerdings fällt die Ausbeute mit ca. 9- 10% der Ausgangsmenge recht gering aus. Da ich bei meinem selbstgemachten Produkt keine Trennmittel oder Rieselhilfen, wie in der Industrie üblich, verwende, neigt das Tomatenpulver etwas zum verklumpen. Das ist aber für mich nicht weiter schlimm, ich lockere es vor dem verwendet einfach mit einer Gabel etwas auf. Es ist auf jeden Fall eine gute, selbstgemachte Alternative. Ich werde aber im Sommer auf jeden Fall die zweite Variante mit hoffentlich sonnengereiften Tomaten aus dem Garten ausprobieren.