Rhabarber – der Name lässt bei vielen sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ursprünglich aus China stammend, hat er sich in unseren Gärten zu einer festen Größe etabliert. Seine leuchtend roten Stiele und großen Blätter bringen Farbe und Leben ins Beet und lassen sich zu köstlichen Kuchen, Crumbles und Kompott verarbeiten.
Doch wie pflanzt man Rhabarber richtig, um eine ertragreiche Ernte zu erzielen? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du wissen musst, um Rhabarber erfolgreich im eigenen Garten anzubauen.
Rhabarber pflanzen
Rhabarber ist eine pflegeleichte und robuste Pflanze, die an ihren Standort keine hohen Ansprüche stellt. Dennoch lohnt es sich vor der Pflanzung gut über die Standortwahl nachzudenken. Denn Rhabarber ist eine Dauerkultur, sprich: einmal gepflanzt bleibt das Gemüse dort über viele Jahre stehen. In den folgenden Abschnitten, schauen wir uns deshalb mal genauer an, welche Voraussetzungen für den erfolgreichen Rhabarberanbau erfüllt sein müssen.
Der richtige Standort
Rhabarber gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem tiefgründigen, humosen und gut durchlässigen Boden. Er liebt die Sonne und sollte mehrere Stunden direktes Sonnenlicht erhalten. Auch an einem halbschattigen Platz findet er sich zu recht. Je schattiger der Platz, desto dünner werden jedoch die Stiele und die Ernte fällt entsprechend geringer aus.
Ein nährstoffreicher, durchlässiger Boden ist ideal für den Anbau. Halte den Boden immer gut feucht, denn Rhabarber mag weder Trockenheit noch Staunässe. Die Gemüsepflanze kann recht ausladend werden, daher solltest du mindestens einen Quadratmeter Platz einplanen, besser sind zwei. Der Rhabarber muss dabei auch nicht unbedingt im Gemüsebeet stehen. Als Staude kann er auch in Alleinlage gut wachsen.
Bei der Standortwahl solltest du auch berücksichtigen, dass die Pflanze dort für die nächsten 8 bis 10 Jahre steht. Erst dann solltest du den Standort wechseln.
Wann sollte ich Rhabarber pflanzen?
Die beste Pflanzzeit für Rhabarber ist der Herbst, idealerweise im September oder Oktober. Dann hat die Pflanze über den Winter genug Zeit tief zu wurzeln und ein starkes Wurzelsystem zu bilden. Aber auch im Frühjahr kannst du Rhabarber grundsätzlich einpflanzen. Achte nur darauf, dass er zwar feucht gehalten, aber nicht durch Staunässe beeinträchtigt wird.
Wie pflanze ich Rhabarber ein?
Für den Anbau benötigst du eine Pflanze , denn Anzucht durch Samen wird beim Rhabarber kaum angewendet. Rhabarber ist eine sog. Rhizomstaude, d.h. sie vermehrt sich durch Teilung des Rhizoms. Bei guter Pflege kannst du jahrelang die leckeren Blattstiele ernten. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Herbst ab und treiben dann im Frühling erneut aus.
Vor dem Einpflanzen der Staude muss der Boden gut aufgelockert werden. Wir haben vor der Pflanzung im Herbst Mist besorgt und in unser Beet eingearbeitet. Hebe danach ein Pflanzloch aus und befülle es mit Kompost. Darüber kommt noch eine Schicht Erde, bevor das Rhizom eingesetzt wird. Achte darauf, dass du den Wurzelstock nur so tief eingräbst, dass die Austriebknospen ganz leicht mit Erde bedeckt sind.
Rhabarber pflegen
Rhabarber ist winterhart, d.h. er übersteht die kalten Monate unbeschadet. Du kannst deinen Ertrag jedoch steigern, wenn du die Staude vor dem Winter düngst und mulchst. Als Düngung verwende ich in der Regel Hornspäne. Sobald die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind, bedeckst du die Pflanze mit einer dicken Mulchdecke aus Laub, Rindenmulch oder Mist. Damit ist die Pflanze während der Ruhephase im Winter gut geschützt.
Wenn im Frühjahr die Tage etwas wärmer werden, solltest du die Mulchschicht wieder entfernen. So kann sich der Boden besser erwärmen. Hast du als Mulchschicht Kompost oder Mist verwendet, kannst du diese alternativ auch in die obere Bodenschicht einarbeiten. In diesem Zeitraum solltest du auch vermehr auf Beikräuter achten und entfernen, denn Rhabarber ist nährstoffhungrig und sollte daher nicht mit den Beikräutern konkurrieren.
Rhabarber mag feuchten Boden, daher solltest du gerade in der Hauptwachstumsphase im Mai und Juni auf eine stetige Wasserzufuhr achten. Sollte die Pflanze sehr sonnig stehen, kann eine Mulchschicht dabei helfen, dass nicht zu viel Wasser über den Boden verdunstet.
Ab Mai bildet die Staude auch immer wieder Blütentriebe. Diese am besten regelmäßig entfernen, denn sie entziehen der Pflanze Kraft und Nahrung. Die Blattstiele werden dann trocken und holzig und sind nicht mehr genießbar.
Rhabarber vermehren
Als standorttreue Staude steht Rhabarber über viele Jahre am gleichen Platz. Wenn es dann doch mal Überhand nimmt und die Pflanze zu üppig wächst, kannst die Gelegenheit zur Vermehrung nutzen. Das geht ganz einfach. Grab dazu vorsichtig das Rhizom, also den Wurzelstock aus. Mit einem Spaten teilst du das ausgegrabene Rhizom dann in zwei oder mehr Teile. Das einzelne Rhizomstück sollte dabei nicht zu klein sein und mindestens 500 g auf die Waage bringen. Wie du bei der Teilung am besten vorgehst, kannst du dieser bebilderten Anleitung entnehmen.
Das Rhizom zu teilen, ist nicht nur eine Möglichkeit zur Vermehrung, sondern es pflegt und verjüngt auch die Staude. Spätestens nach 8 bis 10 Jahren tut es der Pflanze gut, den Standort zu wechseln. Wir haben unseren Rhabarber bereits in der Vergangenheit geteilt und wurden im Folgejahr wieder mit einer üppigen Ernte belohnt.
Rhabarber ernten
Im April geht die Rhabarbersaison los. Ernteberei sind die Stiele wenn sie 20 bis 30 cm groß sind. Um das Gemüse zu ernten, drehst du die Rhabarberstiele vorsichtig mit einer Seitwärtsbewegung raus. Das Abschneiden der Stiele solltest gilt es zu vermeiden. Die Schnittstellen können faulen und damit die Pflanze schädigen.
Damit die Staude genug Kraft zur Regeneration hat, solltest du in einem Jahr nicht mehr als die Hälfte der Blattstiele ernten. Wenn Du die Staude neu gepflanzt hast, solltest du im ersten Jahr ganz auf die Ernte verzichten. Ab dem zweiten Jahr kannst du dann einzelne Blattstiele ernten. So lässt du der Pflanze genug Zeit sich zu entwickeln und du wirst in den Folgejahren mit einer guten Ernte belohnt.
Wie lange kann ich Rhabarber ernten?
Rhabarber zäht wie Mangold oder Spinat zu den besonders oxalsäurehaltigen Lebensmitteln. Nimmt man diese in sehr großen Mengen zu sich, kann dies gesundheitsschädlich sein. Der Oxalsäuregehalt steigt im Laufe der Saison an. Aus diesem Grund endet die Rhabarbersaison wie beim Spargel am Johannistag, am 24. Juni. Nach diesem Stichtag sollte Rhabarber nicht mehr gegessen werden.
Der größte Anteil der Oxalsäure steckt übrigens in Schale und Blättern. Durchs Schälen reduziert man also den Oxalsäuregehalt der Blattstiele und sie sind dadurch bekömmlicher. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten, dürfen die Blätter des Rhabarbers aber nicht verzehrt werden.
Wie lange kann ich Rhabarber lagern?
Frisch geernteten Rhabarber kannst du im Gemüsefach deines Kühlschranks lagern. Schlage die ganzen Stangen hierzu in ein feuchtes Tuch. Dadurch trocknet das Gemüse nicht so schnell aus. Länger als 3 Tage solltest du den Rhabarber aber nicht aufbewahren.