Selbstversorgergarten Rezepte

Klaräpfel: Die ersten Äpfel der Saison

17. Juli 2022
Klaräpfel

Im Sommer gibt es im Selbstversorgergarten einiges zu ernten. Neben allerlei Gemüse werden nun auch die Klaräpfel reif. Die ersten Äpfel der Saison. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um die Apfelsorte und ich verrate Dir, wie du Klaräpfel ideal für den Winter haltbar machen kannst.

Woher kommt der Klarapfel?

Der weiße Klarapfel stammt ursprünglich aus Lettland. Er gelangte um 1850 nach Frankreich. Von dort verteilte er sich dann auf ganz Europa. Dank seiner Herkunft kann er gut mit kalten Wintern und kühleren Temperaturen umgehen.

Vielleicht hast du auch schon einmal vom Johanni-, Jakobi- oder Augustapfel gehört? Diese Namen werden in einigen Regionen synonym für den weißen Klarapfel verwendet. Diese Namen deuten dabei auf den jeweiligen Reifezeitpunkt des Apfels hin. Je nach Gegend kann der Apfel also zwischen dem Johannitag am 24.06., dem Jakobitag am 25. Juli bis in den August hinein geerntet werden.

Wann sind Klaräpfel reif?

erntebereiter_Klarapfel

Der Klarapfel zählt zu den Sommerapfelsorten. Mitte bis Ende Juli, in manchen Gegenden auch erst im August, ist es in der Regel soweit: der weiße Klarapfel wird reif. Damit ist er im Gegensatz zu vielen anderen Sorten ein gutes Vierteljahr eher erntebereit. Die kürzere Reifezeit schlägt sich auch im Geschmack nieder. Er schmeckt fein-säuerlich und hat also deutlich weniger Süße als spätere Sorten.

Der beste Zeitpunkt zum ernten ist meiner Meinung nach, wenn die Färbung von einem hellen Grün in ein helles Gelb umschlägt. Sobald der Apfel komplett gelblich gefärbt ist, wird er sehr druckempfindlich . Er bekommt dann schnell faule Stellen. Und auch der Geschmack leidet, wenn du ihn zu lange am Baum lässt. Das leicht-säuerliche Aroma verschwindet und der Apfel wird mehlig und trocken.

Kann ich Klaräpfel lagern?

Klaraepfel_ernten

Wie schon geschrieben, wird der Apfel mit zunehmender Reife druckempfindlich. Diese Stellen beginnen dann ganz schnell zu faulen. Deshalb kannst du Klaräpfel höchstens zwei bis drei Wochen lagern. Eine längere Lagerung ist in der Regel nicht möglich. Die schlechte Lagerfähigkeit hat deshalb auch dazu geführt, dass Klaräpfel heute nicht mehr kommerziell angebaut werden und daher nur noch in Privatgärten zu finden sind.

Wofür kann ich Klaräpfel verwenden?

Wird schnell mehlig, trocken, nicht lagerfähig. Das hört sich jetzt vielleicht nicht so positiv an, aber dennoch haben Klaräpfel absolut ihre Berechtigung. Sie sind nämlich hervorragend geeignet um daraus Apfelmus zu machen. Und auch für einen klassischen Apfelkuchen oder Apfelstrudel ist die Sorte ideal. Ich zeig Dir jetzt wie ich mit den Klaräpfeln beginne meinen Jahresvorrat an Apfelmus herzustellen und haltbar zu machen.

Mein Rezept für selbstgemachtes Apfelmus aus Klaräpfeln

Zutaten:

  • 1 kg Klaräpfel (geschält und entkernt)
  • 200 ml Wasser
  • 100 g Rohrohrzucker (ggfs. etwas mehr oder weniger nach Geschmack)
  • 1 Zimtstange oder alternativ 1 TL gemahlener Zimt
  • Saft einer halben Zitrone + etwas Saft für die Schüssel

Zubereitung:

  1. Damit die Äpfel nicht so schnell braun werden, bereite ich eine Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Zitronensaft vor.
  2. Wasche die Äpfel nun gründlich, schäle und entkerne sie. Achte darauf, dass du das Kerngehäuse gründlich entfernst. Sonst hast du später harte Fasern in deinem Apfelmus.
  3. Die Äpfel schneide ich nun in grobe Stücke und gebe sie in die Schüssel mit dem Wasser-Zitronensaft-Gemisch.
  4. Wenn alle Klaräpfel vorbereitet sind, gieße ich das Wasser-Zitronensaft-Gemisch wieder ab und gebe die Äpfel in einen großen Topf.
  5. Zu den Äpfeln gebe ich nun das Wasser, den Saft einer halben Zitrone und den Zucker. Verwendest du eine andere Apfelsorte, die z.B. eher süß ist, solltest du dich mit der Zuckermenge langsam rantasten und einfach probieren was Dir schmeckt.
  6. Zu guter letzt kommt noch die Zimtstange dazu und dann lass die Äpfel zugedeckt ca. 10-15 min leicht vor sich hin köcheln, bis sie zerfallen sind. Solltest du keine Zimtstange zur Hand haben, kannst du auch gemahlenen Zimt verwenden, diesen würde ich aber erst gegen Ende der Kochzeit hinzugeben.
  7. Wenn die Äpfel schön zerfallen sind, kommt der Moment, wo du die Zimtstange wieder rausfischst. Denn nun kommt der Pürierstab zum Einsatz. Wenn Du es lieber stückiger magst, nimmst du z. B. einen Kartoffelstampfer und gehst nur grob durch die Apfelmasse. Fertig ist das Apfelmus!

Apfelmus haltbar machen

Apfelmus_selber_machen

Apfelmus schmeckt nicht nur frisch gekocht, sondern lässt sich auch ganz einfach haltbar machen. Denn durch die natürliche Säure des Apfels in Kombination mit dem Zucker, lässt sich Apfelmus wunderbar einkochen. Wenn Du mehr übers Einkochen wissen möchtest, empfehle ich Dir meinen Artikel über die Basics zum Einkochen.

So kannst Du Apfelmus einkochen

Um dein Apfelmus einzukochen benötigst du lediglich:

Die Gläser spülst du vorab gründlich ab. Ich nutze dazu die Spülmaschine und lasse die Gläser ohne weiteres dreckiges Geschirr spülen. Die Glasdeckel und Einkochringe der Weckgläser koche ich in einem Topf einige Minuten ab. Dabei gebe ich ein wenig Essig hinzu. Nach dem Abkochen lege ich die Einkochringe und Glasdeckel in eine Schüssel mit sauberem, heißem Wasser. Dort bleiben sie bis ich sie verwende.

Nun füllst du das heiße Apfelmus in die Gläser ab. Lasse dabei ca. 1 cm bis zum Glasrand frei. Verschließe nun das Glas mit Einkochring, Glasdeckel und sicher den Verschluss mit zwei Einkochklammern.

Die verschlossenen Gläser gibst du nun in einen Einkochautomat oder einen Kochtopf. Befülle den Topf nun mit Wasser, so dass die Gläser mindestens zu 3/4 von Wasser umgeben sind. Achte dabei auf die Wassertemperatur. Sind deine Gläser heiß, füllst du heißes Wasser ein. Sind die Gläser kalt, entsprechend kaltes Wasser. So verhinderst du, dass die Gläser platzen. Damit die Gläser nach dem Einkochvorgang keinen Kalkschleier haben, gibst du ein bisschen Essig ins Wasser.

Nun beginnst du mit dem Einkochvorgang. Damit das Apfelmus haltbar bleibt kochst du die Gläser für 30 min bei 90° C ein. Dabei beginnt die Einkochzeit erst dann, wenn die Temperatur erreicht wurde.

Nach dem Einkochen entnimmst du die Gläser und stellst sie auf ein Geschirrtuch zum abkühlen. Erst wenn die Gläser vollständig abgekühlt sind, entfernst du die Einkochklammern. Lagere deine Gläser nun möglichst kühl und dunkel, dann hält sich das Apfelmus ca. ein Jahr.

Wenn du nun mehr über das Haltbarmachen von Lebensmitteln wissen möchtest, dann schau Dir doch mal alle Konservierungsmethoden im Überblick an.

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1 Comment

  • Reply Apfeldicksaft ganz einfach selbst gemacht | Ringel & Blume 7. Oktober 2022 at 14:51

    […] uns mit vielen, leckeren Früchten belohnt. Während ich aus einem Teil der ersten Ernte bereits Apfelmus gekocht habe, lagert der Rest nun zum verzehren im Keller. Die Äpfel unseres zweiten Baumes lassen […]

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